Liederfinder

Ich mach ein Lied aus hellblauen Träumen,
voll von verlockend süßer Lust,
die fast verfrüht sich doch schon aufbäumen,
im Herzen, mir noch unbewusst.
Ich mach ein Lied aus kindlichen Fragen:
Sag, warum Frühling Frühling heißt?
Eh‘ alles blüht, in ganz frühen Tagen,
ahntest du mehr, als du heut weißt.

So geht das Jahr und das ist das Leben,
Liebste, ach Liebste mein.
Überall finden sich Lieder, nur eben,
aus Trauben wird wohl Wein.

Ich mach ein Lied aus hitzigen Tagen,
aus einer heißen Sommernacht.
Sieh, wie es glüht, jetzt muss ich es wagen,
jetzt wird das Feuer hier entfacht.
 

Ich mach ein Lied aus all den Passionen,
die in mir nach Erfüllung schrein.
Wenn es mich zieht,
kann ich mich nicht schonen.
Schlägt man mir Wunden, soll‘s so sein.

So geht das Jahr und das ist das Leben,
Liebste, ach Liebste mein.
Überall finden sich Lieder, nur eben,
aus Trauben wird wohl Wein.

Ich mach ein Lied aus herbst-reifen Früchten,
Schwere und Wahrheit liegt im Wein.
Sag was geschieht nach all den Geschichten?
Jeder bringt seine Ernte ein.
Ich mach ein Lied aus all meinen Sünden,
aus jedem ungelebten Traum.
Hab mich bemüht, es klug zu begründen,
jetzt falln die Blätter mir vom Baum.
 

So geht das Jahr und das ist das Leben,
Liebste, ach Liebste mein.
Überall finden sich Lieder, nur eben,
aus Trauben wird wohl Wein.

Ich mach ein Lied aus traurigen Wintern.
Kriecht mir der Tod nun ins Genick?
Letztlich werd‘n Greise wieder zu Kindern,
letztlich zählt nur der Augenblick.
Da find ich Lieder, sie gehn verloren
eh ich noch weiß von dem Verlust.
Da wird schon wieder ein Lied geboren,
im Herzen, mir noch unbewusst.







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